Entdecken wir die römische Vergangenheit von Verőce! Spätrömische Hafenfestung am Ufer der Donau

Den Standort der Hafenfestung markiert ein mit modernen architektonischen Mitteln gestalteter Turmbau auf der südlichen, donauseitigen Seite der Route 2. Dieser weithin sichtbare Turm mit Metallrahmen wurde über dem nordöstlichen Eckturm der Hafenfestung errichtet und erinnert an dessen Massivität. Allerdings dürfte die Höhe der Ecktürme des römischen Kastells etwa doppelt so hoch gewesen sein wie die eigentliche Bauhöhe.
Die Hafenfestung Verőce bestand aus einem rechteckigen, mehrstöckigen Mittelturm, der von einer hohen Mauer umgeben und durch einen geschlossenen, mit vier Ecktürmen befestigten Innenhof mit dem Donauufer verbunden war. Auf der Donauseite der kleinen Festung wurde im Schutz der Mauern und Türme eine aus Holzbalken gemauerte Anlegestelle errichtet, an der Flusskriegsschiffe anlegen konnten.

Die Hafenfestung wurde – zusammen mit mehreren anderen (Szob, Tahitótfalu, Dunakeszi) – während der Herrschaft von Kaiser Valentinian I. im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut. Es wurde Anfang der 370er Jahre erbaut. Der Kaiser wollte die Donau zu einem Fluss machen, der vollständig der römischen Armee untersteht und ließ daher am linken Donauufer befestigte Häfen errichten. Diese kleinen Festungen kontrollierten auch die Donauübergänge und ermöglichten der Armee in Kriegszeiten eine schnelle und sichere Überquerung.

Die archäologisch ausgegrabenen und restaurierten Mauern der Hafenfestung Verőce demonstrieren auf spektakuläre Weise die militärische Macht der Armee und Flotte des Römischen Reiches, die die Errichtung von Außenposten und befestigten Häfen außerhalb der Reichsgrenzen am linken Donauufer ermöglichte.

Wenn man von der Hafenfestung hinüber zur Szentendre-Insel blickt, lohnt es sich, das wunderbare Donaupanorama der Region zu bewundern. Dieses Bild unterscheidet sich nicht wesentlich von dem Anblick, der sich den Wache diensthabenden Soldaten der Hafenfestung Verőce bot, als sie über die Donau auf die kaiserliche Seite blickten.